GESCHICHTE

50 Jahre Wasserversorgungsverband

Nach mühevoller Überwindung der Nachkriegszeit haben sich am Anfang der 50er Jahre die ersten Anzeichnen eines vorerst noch schwachen, aber von Jahr zu Jahr zunehmenden Fremdenverkehrs am Faaker See und in der näheren Umgebung bemerkbar gemacht. Es hat sich gezeigt, dass die natürlichen Voraussetzungen für diesen Wirtschaftszweig, die herrliche Landschaft mit dem lieblichen Faaker See und dem angenehmen Klima in vollem Maße vorhanden waren. Die wichtigste Voraussetzung, das Trinkwasser hat jedoch gefehlt. Speziell in den Sommermonaten ist es immer wieder zu Versorgungsproblemen gekommen, weil die Hausbrunnen nicht mehr ausgereicht haben. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass vom Faaker See mittels Fässern Wasser geholt und zugeführt wurde, um dieses als „Nutzwasser“ für die WC-Anlagen zu verwenden.

Durch die Gemeinde Maria Gail und Ledenitzen wurden Anstrengungen unternommen, für das Gebiet um den Faaker-See eine öffentliche Trinkwasserversorgung zu errichten. Im Jahre 1956 war dann das Konzept für die öffentliche Wasserversorgung mit Trink- Nutz- und Löschwasser fertig, wobei auch noch die Gemeinden St. Jakob i. R., Rosegg und Lind ob Velden in das Konzept mit einbezogen wurden.

Die Satzungen der „Wasserleitungsgemeinschaft“ wurden im Jahre 1982 nach den Bestimmungen des Wasserrechtsgesetzes geändert und seither gibt es den Wasserversorgungsverband Faaker-See-Gebiet.

Das Versorgungsgebiet wurde immer wieder erweitert und mittlerweile sind wir schon beim Bauabschnitt 16 und bei einem Investitionskostenaufwand von € 8,5 Mio. angelangt.

Am 15. Juli 1958 wurden schließlich die Satzungen der „Wasserleitungsgemeinschaft Faaker-See-Gebiet“ durch die Kärntner Landesregierung genehmigt. Die veranschlagten Kosten wurden laut Finanzierungsplan auf ATS 31.500.000,– (nunmehr € 2,290.000,–) geschätzt. Der Bauumfang nach dem ursprünglichem Konzept mit ca. 1.000 zu versorgenden Anwesen war in 4 Bauabschnitte aufgeteilt. Mit dem Bau wurde 1959/1960 begonnen. Durch das Gemeindestrukturverbesserungsgesetz wurde die Gemeinde Lind ob Velden aufgelöst und kam zur Marktgemeinde Velden am WS. In späterer Folge wurden auch die Gemeinden Maria Gail und Ledenitzen aufgelöst und die Stadt Villach sowie die Marktgemeinde Finkenstein traten die Rechtsnachfolge an.

Weitere Standbeine für die Spitzenabdeckung:

Bereits Anfang der 70er Jahre hatte man erkannt, dass auf Grund des zunehmenden Fremdenverkehrs in den Sommermonaten weitere Baumaßnahmen zu Abdeckung der Sommerspitzen notwendig wurden. So wurde der Horizontalfilterbrunnen und das Pumpwerk Winkl errichtet. In weiterer Folge wurden auch Zusammenschlüsse mit dem Wasserwerk Villach und der Wasserversorgung Velden-Augsdorf –Schiefling hergestellt, um im Bedarfsfall auch von dort in unser Leitungsnetz Wasser einzuspeisen.


Ländlicher Charakter:

Unsere Anlage repräsentiert vorwiegend einen ausgeprägten ländlichen Charakter (weitläufiges Versorgungsgebiet, langes Leitungsnetz und geringe Anschlussdichte). Um die Versorgung in allen Teilen unseres Gebietes zu gewährleisten, wurde schon im Jahre 1975 eine Steuerungs- und Überwachungsanlage angeschafft. Im Jahre 2006 wurde die alte Anlage aufgelassen und durch eine moderne, prozessorgesteuerte Anlage ersetzt.

Im gesamten Versorgungsbereich, der sich auf den südlichen Teil der Stadt Villach (bis zum Gailfluss), auf den westlichen Teil der Marktgemeinde Velden am WS., auf den östlichen Teil der Marktgemeinde Finkenstein, auf den Großteil der Marktgemeinde Rosegg sowie auf den westlichen Teil der Marktgemeinde St. Jakob i. R. erstreckt, werden mehr als 10.000 ständige Einwohner versorgt. In der Sommersaison wurden ungefähr 20.000 Personen versorgt.

Trinkwasserkraftwerk:

Für den Betrieb der UV-Anlage ist ein hoher Strombedarf erforderlich. Unter dem Aspekt, dass die Energiepreise in den nächsten Jahren weiter steigen werden, wurde im Zuge der gesamten Sanierungsarbeiten zur Abdeckung des Strombedarfes ein Trinkwasserkraftwerk errichtet. Der überschüssige Strom wird nach dem derzeitigen ÖKO-Tarif in das KELAG-Netz eingespeist.